Pfingstschleier by Harald Hillebrand

Pfingstschleier by Harald Hillebrand

Autor:Harald Hillebrand [Hillebrand, Harald]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demand, Norderstedt
veröffentlicht: 2014-10-17T16:00:00+00:00


Kapitel 7

Mittwoch, 22. Mai 2013

Als Hagen die Bürotür aufstieß, ereiferte sich Fernando gerade: „Ach, das habe ich doch immer gesagt: Siebzig Prozent gehören ein Prozent.“

Für einen Moment glaubte Hagen, Fernando würde die Diskussion vom Vorabend fortführen, an die er sich nur noch dunkel erinnerte. „Was gibt es denn?“, fragte er in den Raum.

Jonas drehte sich zu ihm um. „Ich habe ein Fax vom Grundbuchamt bekommen.“ Jonas schwenkte einige Blatt Papier.

„Das ging ja schnell. Hast du die Lagerhalle gefunden?“

„Ja, die Druckerei auch. Und noch einiges mehr: Wälder, Äcker, Baugrundstücke in Gransee, Fürstenberg und Zehdenick. Manche sogar direkt am Wasser.“

„Was in Gransee nicht unbedingt ein Segen ist. Wo steht denn die Lagerhalle?“

„Zwischen Dannenwalde und Blumenow. Ganz neu gebaut und zwar auf der grünen Wiese. Dort ist eigentlich kein Bauland und Außenbereich ist es außerdem. Jemand hat hier all seine Beziehungen spielen lassen.“

„Oder er kannte den Bauamtsleiter persönlich und hat mit ihm dunkle Geschäfte gemacht“, unterbrach Hagen. Er dachte einen Moment nach. „Ich frage mich, ob wir irgendwas kaputt machen können, wenn wir jetzt dorthin fahren?“

„Nicht, wenn du deinen Baseball-Schläger zu Hause lässt“, antwortete Anne, die gerade hereinkam. „Meine beiden fleißigen Mitarbeiter haben eine ellenlange Liste mit Auto-Ersatzteilen zusammengestellt. Die Bande braucht einfach diese Lagerhalle. Bis jetzt wissen wir von sechs Bandenmitgliedern, fünf davon sind tot oder im Krankenhaus. Und die Licht hat bestimmt andere Sorgen als diese Lagerhalle. Befürchtest du, dass noch mehr Ganoven zu der Bande gehören?“

„Ich weiß nicht, ob es noch mehr sind. Möglich ist alles. Und die Druckerei? Wo ist die?“

„In Strubensee“, antwortete Jonas. „Gleich hinter Glambeck.

Die Eintragung liest sich, als wäre es ein Bauernhof.“

„Dann sollten wir uns schleunigst auf die Socken machen. Aber lasst uns den Einsatz über die Leitstelle regeln. Lieber nehmen wir ein paar Leute mehr mit. Wir haben uns schon einmal verkalkuliert mit dem Kräfteeinsatz“, meinte Hagen und fügte nachdenklich hinzu: „Außerdem sollten wir uns einen Durchsuchungsbeschluss holen. Der Eigentümer ist zwar tot, aber sicher ist sicher. Anne, rufst du an? Für die Lagerhalle und den Bauernhof. Ist ein Abwasch.“

Sie nickte und zog sich das Telefon heran.

„Die Druckerei muss warten bis wir mit der Halle fertig sind.

Aber vor Ort sind wir klüger.“ Hagen ging zum Fenster. Ja, es würde ein schöner Tag werden.

Anne trat neben ihn. „Die Durchsuchungsbeschlüsse kommen vorab per Fax und die Leitstelle schickt uns drei Streifenwagen aus Oranienburg. In zwanzig Minuten sind sie da.“

„Wunderbar. Dann werde ich mal mit Jörg Butterbrod reden, falls er im Dienst ist.“ Hagen wählte die interne Nummer.

„Hallo Jörg, wir brauchen deine Hilfe.“

„Schon wieder eine Leiche?“

„Nein, nein, ich schätze, diese Pechsträhne ist nun vorbei. Ab jetzt gibt es nur noch Glücksmomente.“

„Echt? Und worin soll jetzt mein ganz persönlicher Glücksmoment bestehen?“

„In etwa zwanzig Minuten schickt uns die Leitstelle drei Streifenwagen. Wir wollen nach Dannenwalde. Könnte sein, dass wir dort eine große Lagerhalle mit diversen Nobelkarossen und Ersatzteilen finden. Ich hätte dich gern dabei.“

„Ich komme gern mit. Eine Lagerhalle, sagst du? Ich glaube, ich weiß, welche du meinst. Die hatten wir auch schon auf dem Kieker.“

„Gut, dann treffen wir uns in fünfzehn Minuten auf dem Hof.



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